Wohin mit getragener, alter Bodywear?

Secondhandshop: Ein neues Leben für alte Bodywear?

Kleidung, die aus der Mode gekommen ist oder an den Hüften zwickt, verdient eine zweite Chance. Folglich liegen Secondhandshops und Kleidertauschbörsen voll im Trend. Doch sind das die richtigen Adressen, um deiner ausgedienten Bodywear ein neues Leben zu schenken?

Kleidung, die in einem guten Zustand ist, kannst du im Secondhandshop ganz einfach verkaufen, verschenken oder gegen ein neues Lieblingsteil eintauschen. Dadurch mistest du deinen Kleiderschrank effektiv aus und findest neue Schätze, wie zum Beispiel die coole Lederjacke, die du immer haben wolltest.

Doch kannst du mit Boxershorts, Slips und Unterhemden genauso verfahren wie mit Jeans und T-Shirts? Hier scheiden sich eindeutig die Geister. Der Gedanke, Wäsche aus zweiter Hand direkt auf der eigenen Haut zu tragen, schreckt die meisten ab – dich womöglich auch. Das ist doch unhygienisch!

Selbst nach einem Kochwaschgang bringt bereits getragene Wäsche aus zweiter Hand nicht das Wohlbefinden, das Unterwäsche immer haben sollte. Klar gibt es hier noch einmal Abstufungen zwischen Boxer-Shorts und Tank-Top, doch am Ende bleibt ein ungutes Gefühl – selbst beim Unterhemd. Damit die Textilien jedoch nicht einfach so im Müll verschwinden, hast du noch andere Möglichkeiten, deiner alten Bodywear einen neuen Sinn zu geben.

Altkleidersammlung: Weiterverwenden mit Verstand

Mit aussortierter Kleidung Bedürftigen eine Freude machen – das ist das Hauptmotiv, warum Klamotten in Altkleidercontainern landen. Karitative Organisationen wie zum Beispiel das Rote Kreuz, die Diakonie und die Caritas, betreiben solche Sammelcontainer und leeren sie regelmäßig, um die Kleidung sinnvoll weiterzuverwenden.

Die gemeinnützigen Organisationen sortieren die Kleidung vor. Getragene Kleidung, die sich noch in einem guten Zustand befindet, kommt in spezielle Shops, wo sie zu einem stark reduzierten Preis an Menschen in finanzieller Not weiterverkauft wird oder gratis verteilt wird. Der Erlös kommt sozialen Projekten zugute, etwa um obdachlose Menschen oder Flüchtlinge zu unterstützen.

Ein Teil der Kleidung wird direkt zu sozialen Einrichtungen wie Obdachlosen- oder Flüchtlingsheimen gebracht. Neben dem Engagement im Inland können Kleiderspenden auch für soziale Projekte im Ausland verwendet werden. Wenn du genau wissen möchtest, was mit deiner Kleidung aus dem Container passiert, frag am besten direkt bei der zuständigen Hilfsorganisation nach!

Schon gewusst? Stark ausgewaschene oder beschädigte Klamotten, die du in den Altkleidercontainer wirfst, landen nicht automatisch im Müll. Oft können die Stoffe wieder in den Textilkreislauf eingegliedert werden. Aus den Altkleidern wird im Recyclingverfahren neue Kleidung hergestellt.

Achtung vor dubiosen Organisationen bei der Altkleidersammlung!

Nicht jeder Sammelbehälter, der nach einem guten Zweck aussieht, verfolgt auch einen. Sogenannte „wilde Container“ werden ohne Genehmigung der zuständigen Kommune oder des Grundstückeigentümers meist in einer Nacht- und Nebelaktion aufgestellt und wenige Tage später wieder abgeholt.

Dubiose Sammler versuchen auf diese Weise an verwertbare Altkleider zu kommen, die jedoch nicht Bedürftigen zur Verfügung gestellt werden, sondern der persönlichen Bereicherung dienen. Um solchen unseriösen Sammlern nicht auf den Leim zu gehen, schau dir vor einer Kleiderspende den Sammelbehälter genau an. Folgende Zeichen solltest du als Alarmsignale werten:

  • unbekannte oder unseriös klingende Vereinsnamen oder Organisationen, z.B. Notopferhilfe
  • aggressive Vermarktung, die emotional ansprechen soll, z.B. „Hilf jetzt, damit wir helfen können!“
  • Kontaktdaten fehlen komplett oder lediglich eine Handynummer ist angegeben
  • unklare Formulierungen oder scheinbar offizielle Symbole wie Kreuz, Kirche oder Weltkugel

Wenn du dir nicht sicher bist, ob der Betreiber eines Altkleidercontainers in deiner Nähe tatsächlich eine Hilfsorganisation ist, gibt es noch eine andere Möglichkeit, deine gebrauchte Kleidung für den guten Zweck zu spenden. Im Internet findest du die Standorte der Sozialgeschäfte, die Kleidung günstig an Bedürftige weiterverkaufen oder kostenlos ausgeben. Zu den Öffnungszeiten nehmen die freiwilligen Helfer gerne auch deine Kleiderspende direkt im Geschäft entgegen.

DIY: Gib deiner alten Bodywear durch Upcycling einen neuen Sinn

Klamotten, deren beste Tage bereits hinter ihnen liegen, kannst du spenden, verkaufen, tauschen oder ganz einfach anders weiterverwenden. Upcycling heißt der Trend, welcher deinen ökologischen Fußabdruck gehörig schrumpfen lassen kann.

Beim klassischen Recycling geht es getreu dem Motto „aus Alt mach Neu“ darum, alte Wertstoffe wieder in den Materialkreislauf zu integrieren. So werden nach dem Reinigen und Einschmelzen aus alten Flaschen wieder neue. Auch alte Textilien können zum Teil wieder zu neuer Kleidung verarbeitet werden, indem die Fasern zurückgewonnen werden.

Beim Upcycling geht es hingegen darum, aus dem Alten etwas Anderes zu machen. Aus aussortierter Feinrippunterwäsche kannst du zum Beispiel super Putzlappen herstellen. Das Gewebe ist nicht nur angenehm zu den Händen, sondern auch saugfähig und sanft zu empfindlichen Oberflächen wie furnierten Regalböden oder deinem Couchtisch. Wenn du den DIY-Putzlappen nach getaner Arbeit dann tatsächlich irgendwann in den Müll wirfst, brauchst du kein schlechtes Gewissen zu haben. Schließlich hat das ehemalige Unterhemd im Sinne des Umweltschutzes eine zweite Chance bekommen!

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