Löcher in Kleidung

Jersey, der Stoff aus dem Kleidung und Bettwäsche gemacht sind

Jersey ist ein fein gestrickter, leicht elastischer Stoff, der sich bei der Herstellung von T-Shirts, Bettwäsche und Bodywear bewährt hat. Der atmungsaktive, geschmeidige Stoff liegt luftig auf der Haut und ist überaus pflegeleicht. Seinen Namen hat der Stoff der britischen Insel Jersey zu verdanken, wo die Textilherstellung eine jahrhundertelange Tradition hat. Einst wurde dazu die Wolle der Inselschafe maschinell zu Jerseystoff gestrickt, heute gibt Baumwolljersey bei der Bekleidung den Ton an.

Darüber hinaus gibt es Jerseystoff aus Kunstfasern wie Modal. Dass du Jersey heute nicht nur unten drunter, sondern auch als T-Shirt, Hoodie oder Hose trägst, hast du übrigens der Designerin Coco Chanel zu verdanken. Sie griff für zahlreiche ihrer Modelle zu Jersey, einem Stoff, der bis Anfang des 20. Jahrhunderts der männlichen Unterbekleidung vorbehalten war.

Derzeit ist Jersey, allem voran Baumwolljersey, der Allrounder in der Textilindustrie – einerseits weil die unterschiedlichen Jerseyarten überaus anpassungsfähig sind, andererseits weil der Stoff sehr bequem zu tragen ist. Am häufigsten kommt Single-Jersey, der auch als Trikotstoff bekannt ist, zum Einsatz. Bei der Herstellung strickt die Maschine abwechselnd linke und rechte Maschen. Der preiswerte, elastische Stoff ist vielseitig verwendbar, zieht jedoch leicht Laufmaschen.

Etwas robuster ist Double-Jersey, der rechts-rechts bzw. links-links gestrickt wird, und auch Interlock-Jersey, der an zwei Nadelreihen gestrickt und in einer rechts-rechts Bindung gekreuzt wird. Beide zeichnen sich durch eine flexible Materialfestigkeit aus, sodass sie ideal für Sportbekleidung, Lieblingsshirts und Unterwäsche sind. Zur Verarbeitung des fein gestrickten Stoffs sind spezielle Jersey-Nadeln wichtig. Diese vorne abgerundeten und somit stumpfen Nadeln verhindern, dass beim Nähen die feine Maschenstruktur verletzt wird.

Noch vor dem ersten Tragen

T-Shirts aus Baumwolljersey sind Maschenware, auch wenn die einzelnen, feinen Maschen, anders als beim Norwegerpullover, nicht sofort sichtbar sind. Der klare Vorteil der gestrickten Herstellungsweise: Der Stoff bleibt flexibel, vorausgesetzt das neue Kleidungsstück wird sorgsam gepflegt. Denn – das ist der Nachteil – Jersey kann sich durch Abrieb oder falsche Pflege abnutzen und Löcher bilden. Die richtige Pflege beginnt dabei bereits vor dem ersten Tragen.

Um Farbrückstände und andere Chemikalien aus den Textilien zu lösen, solltest du neue Kleidung stets waschen, bevor du sie zum ersten Mal trägst. Für Jersey gilt dabei im Speziellen, dass er zwei Vorwäschen mag:

  • Eine kalte Handwäsche ohne Waschmittel

  • einen regulären Waschgang in der Maschine

Dazu legst du dein neues Shirt für 24 bis 48 Stunden in kaltes Wasser und bewegst die Kleidung zwischendurch ab und zu. Achte darauf, dass du nur ähnlich farbige Stoffe in denselben Behälter gibst. Anschließend wäschst du das Kleidungsstück nach Anleitung des Wäscheetiketts in der Maschine. Durch den kalten Vorwaschgang von Hand lässt sich das Eingehen des flexiblen Jerseystoffs auf ein Minimum reduzieren.

Jerseystoffe in der Maschine waschen, aber richtig

Moderne Waschmaschinen bieten eine Vielzahl von Programmen, sodass du Temperatur und Schleuderzahl optimal auf unterschiedliche Textilien abstimmen kannst. Die meisten Kleidungsstücke aus Jersey kannst du bedenkenlos bei 40° C in der Maschine waschen, sofern das Wäscheetikett keine andere Pflege vorschreibt. Um empfindliche, dünne T-Shirts vor Abrieb zu schützen, solltest du sie vor dem Waschen auf Links drehen oder in ein Wäschenetz geben.

Waschexperten empfehlen außerdem ein cleveres Sortiersystem. Während den meisten die Trennung in Koch- und Buntwäsche sowie das separate Waschen von Hellem und Dunklem geläufig ist, gibt es einen weiteren Trick, um Form und Farbe deiner Lieblingsteile zu erhalten: "mit und ohne waschen". Neben den bekannten Sortierverfahren wird die Wäsche außerdem in Kleidung mit Knöpfen, Reißverschlüssen und Nieten sowie in solche ohne hervorstehende Applikationen eingeteilt.

Insbesondere Jeans, die mit dunklen Shirts durchaus gemeinsam gewaschen werden können, ohne die Kleidung zu verfärben, führen häufig zu den fiesen, kleinen Löchern in den Oberteilen. Während es oft reicht, Reißverschlüsse zuzuziehen und die Hosen vor dem Waschen auf Links zu drehen, gehen Waschexperten auf Nummer sicher und verzichten zumindest in der Waschmaschine auf die Kombination von Jeans und T-Shirt.

Fehlersuche: Kleine Löcher im Stoff trotz richtiger Pflege

Wenn selbst nach dieser Prozedur Oberteile mit kleinen Löchern aus der Maschine kommen, solltest du die Trommel selbst ins Visier nehmen. Prüfe, ob sich irgendwelche Fremdkörper im Innern der Waschmaschine befinden. Lose Knöpfe oder BH-Bügel verstecken sich zuweilen an der Dichtung oder im Flusensieb. Sobald die Maschine jedoch in Betrieb ist, greifen diese Dinge deine Kleidung an.

Nichts gefunden? Auch kleine Verarbeitungsfehler, erste Verschleißerscheinungen sowie Kalkrückstände reichen aus, um Kleidungsstücke in der Maschine aufzureiben. Um herauszufinden, ob solche Unregelmäßigkeiten deine Kleidung beim Waschen in Mitleidenschaft ziehen, kannst du eine alte Feinstrumpfhose über deine Hand ziehen und damit die Trommel vorsichtig abstreichen. Wenn die Strumpfhose dann eine Laufmasche ziehen sollte, kannst du die betreffende Stelle in der Trommel mit etwas feinem Schmirgelpapier bearbeiten und wieder glätten.

Wenn das Shirt ein Loch hat – erste Hilfe

Jetzt weißt du, wie du kleine Löcher in Zukunft verhindern kannst. Doch was wird aus deinem Lieblingsteil, das bereits kleine Löcher hat? Wenn du an einem älteren Oberteil besonders hängst, lohnt es sich, einen Reparaturversuch zu starten. Wenn du kleine Löcher frühzeitig flickst, bleibt die reparierte Stelle nahezu unsichtbar. Hierfür bieten sich zwei Möglichkeiten an.

Traditionell: Kleine Löcher stopfen

Um ein Loch in der Kleidung zu stopfen, benötigst du:

  • einen Stopfpilz oder alternativ eine normale Schöpfkelle aus der Küche
  • eine Nähnadel
  • Garn
  • eine Schere

Schiebe zunächst die gewölbte Fläche des Stopfpilzes unter das Loch, das du stopfen möchtest. Wähle ein dünnes Nähgarn in einer zum Stoff passenden Farbe. Im Zweifelsfall empfehlen Schneider, ein etwas helleres Garn zu wählen. Fädle das Garn durch das Nadelöhr. Stelle dir ein Viereck vor, das dein Loch vollständig umgibt, aber nur minimal darüber hinausreicht. Führe Nadel und Faden nun von unten durch den Stoff an einer Ecke des gedachten Vierecks. Steche anschließend von oben an einer gegenüberliegenden Ecke wiederum in den Stoff und führe die Nadel erneut durch die erste Einstichstelle.

Jetzt liegt bereits ein Strang Garn entlang des Lochs. Verfahre genauso, jedoch leicht versetzt, um das gesamte Loch mit Garn zu verdecken. Ziehe den Faden dabei immer wieder stramm, jedoch nicht so fest, dass sich der Stoff dadurch wölbt. Wenn du das gesamte Loch auf diese Weise einmal verdeckt hast, legst du eine weitere Schicht Garn im selben Verfahren, jedoch um 90 Grad versetzt, über das ursprüngliche Loch. Abschließend vernähst du den Faden und stichst die Nadel in den Stoff, um innen den überstehenden Faden abzuschneiden. Entferne dazu den Stopfpilz und drehe das Kleidungsstück auf Links. Fertig.

Kinderleicht: Kleine Löcher mit Vlieseline oder Aufnähern flicken

Wenn du kein Händchen für Nadel und Faden hast oder dir einfach die Geduld bzw. die Zeit zum Stopfen fehlt, gibt es noch eine weitere, einfachere Möglichkeit, kleine Löcher im Gewebe zu schließen: Vlieseline.

Schneider verwenden Vlieseline, um Kleidungsstücke rückseitig zu verstärken, um zum Beispiel einen Stehkragen herzustellen. Darüber hinaus kann der Stoff zum Aufbügeln jedoch auch genutzt werden, um kleine Löcher zu flicken. Dazu schneidest du einfach ein Stück Vlieseline so zurecht, dass es ein wenig größer als das eigentliche Loch ist. Mit dem Bügeleisen bügelst du den Flicken anschließend nach Herstelleranleitung auf.

Alternativ kannst du, vor allem auf größeren Löchern, auch Aufnäher mit der Nähmaschine anbringen. Grundsätzlich sind deiner Kreativität bei Form und Farbe von Flicken keine Grenzen gesetzt. So kann ein ehemaliges Loch auch zum coolen Hingucker werden.

Kleine Löcher in neuer Strickware

Bei neu gekaufter Kleidung können kleine Löcher zum Garantiefall werden. MASKADOR gewährt auf alle im Onlineshop gekauften Kleidungsstücke ein 30-tägiges Rückgaberecht und versieht darüber hinaus jedes Teil mit einer zweijährigen Garantie. Wir nehmen jeden gemeldeten Garantiefall ernst und prüfen deine Forderung auf Erstattung stets individuell.

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